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Planen Sie Ihre Projekte nach der IPD Philosophie

Integriertes Projektmanagement mit IPD & Merlin Project

Integrated Product Development gewinnt weltweit an Bedeutung, besonders in der chinesischen Automobilindustrie. Der Ansatz setzt auf enge Zusammenarbeit aller Beteiligten von Beginn an. So setzen Sie die Philosophie in Merlin Project um.

Inhaltsverzeichnis
IPD: Historie & Entwicklung
Vorteile und Nachteile je Methode
IPD mit Merlin Project: Eine Anleitung
Checkliste: 10 Punkte zur IPD Konformität


Integrated Product Development: Historie & Entwicklung

Lou Gerstner, CEO von IBM 1993-2002 (Quelle: Wikipedia)

Die Idee hinter Integrated Product Development (IPD) entstand nicht am Reißbrett, sondern im Alltag großer Technologieunternehmen. Anfang der 1990er Jahre kämpfte IBM mit sinkenden Umsätzen, langen Entwicklungszyklen und Produkten, die am Markt vorbeigingen. Als Lou Gerstner das Ruder übernahm, erkannte er ein Muster: Teams arbeiteten nebeneinander statt miteinander, Entscheidungen kamen zu spät, und niemand fühlte sich für den wirtschaftlichen Erfolg eines Produkts verantwortlich.

IBM begann, seinen Entwicklungsprozess radikal umzubauen. Statt einzelner Abteilungen, die nacheinander arbeiten, stellte das Unternehmen funktionsübergreifende Teams zusammen. Marketing, Entwicklung, Qualität, Service und Finanzen planten nun gemeinsam und trugen Verantwortung für denselben geschäftlichen Erfolg. Dieser Ansatz wurde später unter dem Namen Integrated Product Development formalisiert.

Die Methode blieb nicht lange auf IBM beschränkt. Huawei stand in den frühen 2000er Jahren vor einem ähnlichen Wendepunkt. Das Unternehmen wuchs schnell, aber die Organisation drohte unter der Komplexität zu ersticken. Huawei holte ein großes IBM-Beraterteam ins Haus und führte IPD systematisch ein. Die Wirkung zeigte sich rasch. Entscheidungen wurden klarer, Entwicklungsrisiken früher sichtbar, und Produkte trafen die Marktbedürfnisse präziser.

Mit diesem Erfolg wurde IPD in China zu einem Begriff. Besonders Firmen im Telekommunikations- und Technologiebereich griffen das Modell auf. Viele übernahmen nicht nur die Werkzeuge, sondern auch die Denkweise: Produktentwicklung ist kein technisches Einzelprojekt, sondern eine unternehmerische Investition, die nur durch integrierte Teams funktioniert.

Heute nutzen Unternehmen in verschiedenen Branchen IPD, weil der Ansatz eine zentrale Erkenntnis in konkrete Praxis übersetzt: komplexe Produkte entstehen am besten dort, wo Fachbereiche ihre Perspektiven früh zusammenführen und gemeinsam Verantwortung übernehmen.


Vorteile und Nachteile im Vergleich zu klassischen Methoden

Was bringt IPD gegenüber dem traditionellen Projektmanagement konkret?

IPD bietet klare Vorteile. Die frühe Abstimmung der Beteiligten reduziert Planungsfehler und erhöht die Effizienz, weil Teams parallel arbeiten können. Die enge Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen fördert zudem Innovation und steigert die Motivation, da alle auf gemeinsame Ziele hinarbeiten. Gleichzeitig bringt IPD Herausforderungen mit sich. Der Kommunikationsbedarf ist anfangs hoch, und der Ansatz setzt Vertrauen sowie echte Kooperationsbereitschaft voraus. Manche Organisationen tun sich schwer damit, weil ihre Strukturen und Kultur nicht auf integriertes Arbeiten ausgelegt sind.

Merkmal IPD Klassisch Agil
Beteiligung Alle von Anfang an Phasenweise, oft erst spät Kernteam durchgehend beteiligt, Kunde iterativ dabei
Verantwortung Gemeinsame Verantwortung & Erfolg Jeder agiert isoliert Verantwortung im cross-funktionalen Team gebündelt
Risiko & Gewinn Geteilt Vertragsabhängig, oft einseitig Risiko inkrementell, Gewinnverteilung nicht geteilt
Kommunikation Offen, transparent Eher hierarchisch Häufig, iterativ im Team, stark auf Produktfokus
Zielausrichtung Gesamtprojekt Teilziele pro Firma/Abteilung Produktvision und Kundennutzen im Mittelpunkt

IPD mit Merlin Project umsetzen

Merlin Project liefert die Bausteine, um IPD sauber und transparent umzusetzen. Die folgenden Schritte orientieren sich an typischen IPD-Elementen und zeigen, wie Sie diese im Projektplan sichtbar machen. Der Fokus liegt darauf, Funktionsbereiche früh zusammenzubringen, Entscheidungen nachvollziehbar zu strukturieren und die Entwicklung als gemeinsamen Prozess zu steuern.

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1. IPD-Phasen und Entscheidungsgates abbilden

Die zeitliche Struktur ist das Rückgrat jedes IPD-Prozesses. Klare Phasen und Entscheidungsgates sorgen dafür, dass Teams aus unterschiedlichen Disziplinen denselben Fahrplan verfolgen und Risiken früh sichtbar werden. Durch die Visualisierung im Projektplan wird transparent, wo das Projekt steht und welche Freigaben notwendig sind. Hier eine typische Phasenfolge nach der IPD Logik:

Konzept- und Validierungsphase
Das Projektteam prüft, ob die Produktidee wirtschaftlich sinnvoll und technisch machbar ist.

Definitionsphase
Die Anforderungen werden konkretisiert und ein verlässlicher Projektplan für Umfang, Aufwand und Vorgehen erstellt.

Entwurfsphase
Das Produkt erhält seine Systemarchitektur, und alle technischen Entwürfe sowie Schnittstellen werden abgestimmt.

Implementierungsphase
Das Produkt wird entwickelt, integriert und intern getestet.

Übergabe- und Validierungsphase
Das Produkt durchläuft externe Prüfungen, Zertifizierungen und Pilotfertigung, um seine Einsatzfähigkeit zu bestätigen.

Abschlussphase
Das Projekt wird formal abgeschlossen und die wichtigsten Erkenntnisse werden für zukünftige Vorhaben dokumentiert.

IPD Phasen in Merlin Project umsetzen mit Decision Gates

So setzen Sie es in Merlin Project um:

  • Erstellen Sie Vorgänge, um die Phasen abzubilden
  • Legen Sie am Ende jeder Phase einen Meilenstein für das passende Gate an
  • Verknüpfen Sie die zugehörige Phase als Vorgänger und die nächste Phase als Nachfolger

2. Ressourcen und Rollen definieren

Rollen unterstützen den IPD-Gedanken, weil Verantwortlichkeiten klar verteilt sind und die Belastung einzelner Bereiche schnell erkennbar wird. Durch den Fokus auf Rollen statt nur Personen lässt sich die Kapazitätsplanung stabiler und flexibler gestalten.

Vorgehen in Merlin Project:

  • Legen Sie neue Ressourcen an
  • Weisen Sie den Ressourcen konkrete Rollen zu (z.B. Architekt, Bauleiter oder Techniker)
Ressourcen mit eigener Rolle in Merlin Project

3. Budget und Kosten eintragen

Finanzielle Transparenz gehört zu IPD, weil alle Beteiligten auf dieselben wirtschaftlichen Ziele hinarbeiten. Ein klarer Blick auf Kosten pro Phase oder Gate verhindert spätere Überraschungen und erleichtert die Freigabeentscheidungen.

So setzen Sie es in Merlin Project um:

Budgeting in Merlin Project
  • Definieren Sie das Budget je Phase oder anteilig vom Projektbudget
  • Hinterlegen Sie Kosten pro Aufgabe und Ressource
  • Bewerten Sie Ihr Projekt im Soll/Ist-Vergleich

4. Kriterien für Entscheidungspunkte definieren

Decision Gates markieren im IPD-Prozess jene Momente, an denen ein Projekt bewusst gestoppt, angepasst oder freigegeben wird. Sie dienen dazu, Risiken früh zu erkennen und sicherzustellen, dass ein Projekt sowohl fachlich als auch wirtschaftlich auf Kurs bleibt. Die Bewertung folgt dabei klaren Kriterien:

  • Erfüllung der Anforderungen der aktuellen Phase
  • Tragfähigkeit des Business Case
  • technische Machbarkeit
  • Risikoanalyse und Ressourcenlage

Viele Unternehmen nutzen dafür definierte Guidelines, die je Gate festlegen, welche Nachweise oder Ergebnisse vorliegen müssen, damit ein "Go" gerechtfertigt ist.

Entscheidungskriterien & Mehr als Anhänge in Merlin Project hinterlegen

So setzen Sie Decision Gates in Merlin Project um:
In Merlin Project bilden Sie jeden Entscheidungspunkt als eigenen Meilenstein ab. Die nötigen Nachweise und Bewertungsunterlagen können Sie direkt am Meilenstein hinterlegen, etwa in Form von Anhängen wie Checklisten für die Gate-Kriterien, Meetingprotokollen, Präsentationen oder Dokumentationen zur Go/No-Go-Bewertung. So bleibt ersichtlich, warum ein Gate passiert wurde und auf welcher Informationsbasis die Entscheidung fiel.

5. Interdisziplinäre Teams mit benutzerdefinierten Feldern abbilden

IPD Phasen in Merlin Project umsetzen mit Decision Gates

IPD lebt davon, dass alle relevanten Fachbereiche früh zusammenarbeiten. Damit Zuständigkeiten klar bleiben, sollten Teams, Disziplinen und Verantwortlichkeiten im Projektplan eindeutig sichtbar sein. So behalten Sie die Übersicht, auch wenn mehrere Bereiche parallel arbeiten.

So geht's:

  • Legen Sie benutzerdefinierte Felder wie „Team“ oder „Disziplin“ an
  • Ordnen Sie Aufgaben konkreten Bereichen wie Architektur, Engineering oder Ausführung zu
  • Gruppieren oder filtern Sie nach diesen Feldern

Sie können ebenfalls nach den bereits definierten Rollen je Ressource gruppieren oder filtern:

Filtern nach Rolle in Merlin Project

6. Paralleles Arbeiten mit Concurrent Engineering

Parallelisierung verkürzt Entwicklungszeiten und ist ein Kernprinzip von IPD. Voraussetzung ist, dass echte Abhängigkeiten klar gekennzeichnet sind. So können Teams unabhängig vorankommen, ohne dass Qualität oder Terminrisiken steigen.

Paralleles Arbeiten mit Benutzerdefinierten Feldern und Gruppierungen sichtbar machen in Merlin Project

So setzen Sie es in Merlin Project um:

  • Legen Sie parallele Aufgabenblöcke im Gantt an
  • Verknüpfen Sie nur zwingende Abhängigkeiten
  • Gruppieren Sie Ihr Projekt, um bspws. die Vorgänge je Team separat zu sichten

Checkliste: 10 Punkte zur IPD Konformität

1. Frühe Einbindung & gemeinsamer Projektstart
☐ Alle relevanten Stakeholder sind ab Beginn beteiligt
☐ Risiken, Machbarkeit und Ziele sind früh geprüft

2. Gemeinsame Ziele & geteilte KPIs
☐ Projektziele sind gemeinsam definiert
☐ Zeit, Kosten und Qualität sind für alle verbindlich

3. Transparente Kommunikation & Entscheidungen
☐ Entscheidungswege sind klar dokumentiert
☐ Alle arbeiten mit denselben Informationen

4. Interdisziplinäre Zusammenarbeit
☐ Teams arbeiten parallel statt sequentiell
☐ Abhängigkeiten zwischen Disziplinen sind sichtbar

5. IPD-Phasenmodell & Decision Gates
☐ Die sechs IPD-Phasen sind im Projektplan angelegt
☐ Jede Phase hat ein dokumentiertes Go/No-Go-Gate

6. Rollen & Ressourcen
☐ Rollen sind klar zugewiesen
☐ Auslastungen sind teamübergreifend erkennbar

7. Risiken & Chancen
☐ Ein gemeinsames Risikoregister ist vorhanden
☐ Maßnahmen sind zwischen den Teams abgestimmt

8. Budgettransparenz
☐ Kosten und Budgets sind für alle Beteiligten nachvollziehbar
☐ Gate-Freigaben berücksichtigen wirtschaftliche Kriterien

9. Gemeinsame Datenbasis (CDE)
☐ Dokumente, Pläne und Modelle liegen zentral vor
☐ Versionen bleiben konsistent

10. Lessons Learned & Verbesserung
☐ Regelmäßige Reviews finden statt
☐ Erkenntnisse fließen nachweislich in Folgephasen ein


Fazit

IPD ist mehr als eine Methode – es ist eine Haltung. Weg vom „Ich“, hin zum „Wir“. Merlin Project liefert die Werkzeuge, mit denen Sie diesen Wandel konkret gestalten können. Ob Phasenmodell, Entscheidungsgates, gemeinsame Ziele oder interdisziplinäre Zusammenarbeit. Merlin Project bietet eine perfekte, digitale Struktur für Ihre IPD Umsetzung. So holen Sie alle ins Boot und bringen Ihr Projekt sicher ins Ziel.

Sie können noch tiefer einsteigen und einzelnen Vorgängen Risiken hinzufügen, Berichte auf Basis der Ansichten in Merlin Project definieren und als Grundlage für Ihre nächste Review nutzen.

Um den Rahmen jedoch nicht zu sprengen, belassen wir es an dieser Stelle bei den oben genannten Tipps. Sollten Sie Fragen oder Interesse an einem zweiten Teil haben, melden Sie sich gerne bei uns.


Haben Sie Fragen zu diesem Blogartikel oder möchten darüber diskutieren, freuen wir uns auf Ihren Beitrag bei uns im Forum.

Geschrieben von Marvin Blome am 26.11.2025 unter Projektmanagement
Tags:

Merlin Project auf Mac, iPad und Apple Vision Pro

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