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Wann Sie Ihrem Projekt den Stecker ziehen sollten

Dem Projekt den Stecker ziehen

Kürzlich erschien in unserer Lokalzeitung ein Artikel, der über die Schließung eines Restaurants nur wenige Monate nach dessen Eröffnung berichtete. Als Gründe gab der Betreiber an, dass trotz des positiven Feedbacks seitens der Gäste, der Restaurantbetrieb nicht absehbar ertragreich sein wird. Bedingt wird dies durch den allgemeinen Preisanstieg und die damit verbundene Kostenexplosion.

Sicherlich ist dies nur ein Fall unter vielen. Ein Projekt wird hier beendet, da der Betreiber in der aktuellen Situation keine Zukunft sieht. Aber wann ist es an der Zeit ein Projekt als gescheitert anzusehen und es zu beenden? Reicht es aus, dass das Budget aufgebraucht ist? Sollte es erst aufgegeben werden, wenn das Projektziel nicht erreicht werden kann?

Was führt zum Scheitern eines Projektes

Im zuvor genannten Beispiel des Restaurants liegen die Gründe für die Schließung in externen Einflüssen. Gesteigerte Energie-, Lebensmittel- und Personalkosten können aufgrund der aktuellen, allgemein schlechten wirtschaftlichen Lage nicht an die Gäste weitergegeben werden. Zusätzlich bleiben die Gäste aus, da sie sich einen Restaurantbesuch nicht mehr leisten wollen oder können. Zu gestiegenen Kosten kommt also ein verringerter Umsatz. Ein Restaurant sollte zumindest so viel Gewinn abwerfen, dass die Kosten für Miete, Energie, Wareneinsatz und auch Personal gedeckt sind, der Wirt einen Gewinn hat, von dem er seinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Ist dieses Ziel absehbar auf längere Zeit nicht erreichbar und sind Anpassungen nicht möglich, ist es richtig einen Schlussstrich zu ziehen, das Projekt zu beenden.

In unserem Bespiel ist der Restaurantbetreiber alleine in der Verantwortung. Komplizierter wird es bei größeren Projekten mit vielen Projektbeteiligten. Spätestens wenn sich während des Projektverlaufs zeigt, dass der eigentlich eingeschlagene Weg nicht weiter zum Erfolg führt, da das Projekt bereits weit hinter Plan ist, essentielle Teammitglieder das Interesse zu verlieren scheinen und zu guter Letzt auch technische Fallstricke hinzukommen, sollte eine Entscheidung getroffen werden.

Um das Projekt noch zum Guten zu wenden, müssten alle Projektbeteiligten zusammenarbeiten. Jedoch ist in solch einem auf der Kippe stehenden Projekt oftmals die Harmonie im Team seit längerem auf der Strecke geblieben. Fehlt die Harmonie im Team geht als erstes die Kommunikation verloren. Das Team arbeitet aneinander vorbei, keiner will Schuld am Scheitern des Projektes sein. Folgt der mangelnden Kommunikation noch Sturheit, Vorurteile und fehlerhafte Konzeption, ist der Weg in den Abgrund schon fast nicht mehr aufzuhalten. Letzter Hinderungsgrund sind dann oftmals nur noch das bereits investierte und unwiederbringliche Kapital, die verlorene Zeit und die Schmach eines fehlgeschlagenen Projekts.

Gibt es noch Hoffnung für das Projekt?

Um dies zu entscheiden, sollten Sie sich folgende Schlüsselfragen stellen:

  • Haben Sie intern oder extern Veränderungen vorgenommen, die das Projekt gefährden könnten?
    Eventuell können Sie diese zurücknehmen, um das Projekt noch zu retten.

  • Sind die Projektziele zu optimistisch oder gar utopisch angesetzt?
    Bei zu viel Ehrgeiz müssen spätestens jetzt Korrekturen an den Zielen vorgenommen werden.

  • Funktioniert das Projektteam? Kann es effektiv zusammenarbeiten?
    Räumen Sie mögliche Probleme aus, denken Sie darüber nach Teile oder gar das ganze Team auszutauschen.

  • Warum geht der Zeitplan nicht auf?
    Eine eingehende Analyse kann die Gründe zutage fördern - und eventuell auch eine Lösung.

  • Wer kann helfen?
    Ein Außenstehender hat eventuell einen ganz anderen Blick auf die Probleme des Projekts.

Empfehlung unseres Supports:

Risikomanagement sollte immer Bestandteil Ihrer Projektplanung sein. So erkennen Sie Probleme frühzeitig und können eingreifen bevor Ihr Projekt scheitert. Merlin Project unterstützt Sie beim Risikomanagement. Die Software hat ein eigenes Anhangselement "Risiko", das Sie an jeden Vorgang, an jede Zuweisung oder Ressource anhängen können. Bewerten Sie die Gefahr, dass es eintritt und überlegen Sie sich im Vorfeld schon eine mögliche Lösung.

Wann ist die Zeit gekommen loszulassen?

Trotz aller Bemühungen müssen Sie feststellen, dass nichts mehr hilft? Es gibt kein vor oder zurück mehr im Projekt. Es lässt sich nicht abschließen. Dann ist jetzt der Moment gekommen, wo Sie als verantwortlicher Projektmanager gemeinsam mit Ihrem Projektteam einen Schlussstrich ziehen und das Projekt zu Grabe tragen sollten.

Bereits ein altes Sprichwort besagt "Lieber ein Ende mit Schrecken, als ein Schrecken ohne Ende". Das Beenden eines Projektes gleicht dem Abreißen eines Pflasters - das langsame Abziehen macht es nicht weniger schmerzhaft, sondern verlängert nur das Unausweichliche.

Lassen Sie los. Mit dem Beenden des gescheiterten Projektes geben Sie allen Beteiligten Gelegenheit für einen Neustart in anderen Projekten und mit neuen Aufgaben.

Fazit

Im Ausgangsbeispiel der Restaurantschließung hat sich der Betreiber für den Schritt entschieden, da er trotz aller Investitionen in Zeit und Arbeit keinen unternehmerischen Gewinn erzielt hat. Die Reißleine zu ziehen bevor man selber insolvent wird, ist an dieser Stelle eine mutige aber auch richtige Entscheidung.

So schmerzhaft ein gescheitertes Projekt auch ist: Scheitern ist nicht unbedingt etwas Schlechtes - wenn man aus seinen Fehlern lernt!

Geschrieben von Stefanie Blome am 22.09.2022 unter Projektmanagement
Tags: projekt killen beenden

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