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Netzplan oder PERT-Diagramm

So optimieren Sie Ihre Zeitplanung im Projektmanagement

Zeitplanung

Ein Netzplan dient zur groben Gliederung des Projektablaufs. Er stellt die Vorgänge in einem Projekt in ihren logischen Abhängigkeiten und in ihrer zeitlichen Abfolge grafisch oder tabellarisch dar.

Wann ist die Planungstechnik geeignet? Welche Nachteile bringt sie mit sich und wie erstellen Sie Ihren Netzplan? Antworten finden Sie in diesem Artikel.

Der Netzplan geht über den Informationsgehalt des Projektstrukturplans hinaus. Während im Projektstrukturplan nur die logischen Zusammenhänge der Projektaktivitäten dargestellt werden, ist aus dem Netzplan auch die zeitliche Anordnung der einzelnen Vorgänge abzulesen. Im klassischen Netzplan werden Ereignisse und Vorgänge als Knoten dargestellt und ihre Beziehung zueinander mit Pfeilen visualisiert. So entsteht ein Netz an Aufgabenpaketen und Vorgängen, das der Methode ihren Namen gibt.

In den meisten Fällen sind die Vorgänge zwar zeitlich angeordnet, allerdings nicht terminiert. Ausnahmen bilden Gantt Charts und Balkendiagramme. Sie können als Sonderform der Netzplantechnik verstanden werden. Im Balkendiagramm bzw. Gantt Chart werden Vorgänge auf einer Zeitachse als Balken dargestellt.

Netzplan in Merlin Project

Ziel und Zweck

Der Netzplan ist ein effektives Visualisierungsinstrument. Es gibt einen guten Überblick über Zeit, Kosten und Ressourcen des Projekts. In der analogen Projektplanung war der Netzplan das Werkzeug der Wahl, um Anfangs- und Endzeitpunkte von Aufgabenpaketen, den kritischen Pfad sowie zeitliche Puffer (Gesamtpuffer oder freie Puffer im Netzplan) zu berechnen. Heutzutage berechnen Projektmanagement-Tools diese Zeiten ganz automatisch. Allerdings ist für die effektive Nutzung der Software ein grundlegendes Verständnis der Netzplan-Methodik weiterhin hilfreich.

Die Darstellung eines Projekts mithilfe der Netzplantechnik verfolgt verschiedene Ziele:

  • Dauer: Ermittlung der gesamten Projektdauer
  • Risiken: Ermittlung des kritischen Pfades
  • Chancen: Ermittlung möglicher Potenziale für eine schnellere Beendigung des Projektes
  • Terminierung: Schaffung einer Grundlage für die Terminplanung

Die Netzplantechniken im Überblick

Wie ein Netzplan genau erstellt wird, hängt mit der verwendeten Netzplantechnik zusammen. Es lassen sich vier Formen von Netzplänen unterscheiden, die auf verschiedenen Methodiken basieren.

  1. Ereignisknoten-Netzplan (in vereinfachter Form: Meilensteinplan, Event-on-Node)
  2. Vorgangsknoten-Netzplan (Activity-on-Node)
  3. Vorgangspfeil-Netzplan (Activity-on-Arrow)
  4. Entscheidungsknoten-Netzplan (Conditional Diagram)

Verwendet werden in der Praxis der Ereignisknoten-Netzplan und der Vorgangsknoten-Netzplan. Letzterer ist das von den meisten IT-Lösungen unterstützte Modell. Für den Ereignisknoten-Netzplan wird die Programme Evaluation and Review Technique - PERT verwendet. Häufig wird daher auch nicht von Ereignisknotenplan, sondern von PERT-Diagramm gesprochen. Manche Projektmanagementtools bezeichnen auch den Vorgangsknoten-Netzplan fälschlicherweise als PERT. Der Vorgangspfeil-Netzplan fokussiert auf die Visualisierung des kritischen Pfads, wird aber kaum mehr verwendet. Der Entscheidungsknoten-Netzplan bezieht zumindest teilweise das Risikomanagement ein, indem er zukünftige Entscheidungen für die Planung berücksichtigt. In der Praxis findet er allerdings keine Anwendung und er wird auch nicht von gängiger Projektmanagement-Software unterstützt.

Vor- und Nachteile der Netzplantechnik

Wer den Netzplan im Projektmanagement einsetzt, hat ein mächtiges Werkzeug zur Hand. Allerdings ist die Netzplantechnik nicht immer die beste Planungsmethode. In manchen Fällen überwiegen die Nachteile. Ob die Methode geeignet ist, gilt es individuell zu prüfen.

Vorteile

  • Die Erstellung macht es notwendig, das Gesamtprojekt zu durchdenken und nicht nur einzelne Teilbereiche. So werden offene Punkte sichtbar.
  • Der Netzplan schafft eine aussagekräftige Übersicht über alle Projektaktivitäten und ihre wechselseitigen Abhängigkeiten.
  • Der Plan ist leicht aktualisierbar.
  • Eine relativ exakte Terminplanung und damit Kostenersparnis ist möglich.
  • Engpässe (kritischer Pfad und Puffer) sind leicht zu erkennen.
  • Der Netzplan kann unabhängig von terminlichen Annahmen entwickelt werden.
  • Der Plan ist ein übersichtliches Kommunikationstool für die Projektverantwortlichen.

Nachteile

  • Die Erstellung ist relativ aufwändig.
  • Die Darstellung erfordert Einarbeitung, um den Informationsgehalt voll zu erfassen.
  • Je detailierter der Netzplan, desto höher der Kontrollaufwand, um Fehler in der Planung zu vermeiden.

Die Methode ist für kleine Projekte überdimensioniert. Hier sind die Sonderformen des Balkendiagramms oder Gantt Charts anwenderfreundlicher.

So erstellen Sie einen Netzplan im Projekt

Heute muss niemand mehr einen Netzplan manuell fertigen. Es ist auch nicht der beste und effizienteste Weg, einen Netzplan mit Excel zu erstellen. Stattdessen empfiehlt es sich, eine Projektmanagement Software zu verwenden.

In jeder professionelle Projektmanagement-Anwendung sollte der Netzplan als eine Ansicht von vielen integriert sein. Entscheidend ist, das passende Tool zu finden, das die Dateneingabe einfach macht und Informationen aussagekräftig visualisiert. Häufig stellen Anwendungen verschiedene Netzplan-Vorlagen zur Verfügung. So sind in Merlin Project Mindmap und Organigramm neben der Netzplan-Ansicht enthalten. Denn so individuell jedes Projekt erscheint, am Ende lassen sich Blaupausen ausmachen. Wer Vorlagen für seinen Netzplan verwendet, kann einiges an Zeit sparen.

Fazit

Die Netzplantechnik gehört zu den Kernwerkzeugen im Projektmanagement. Sie wird in jeder Projektmanagement-Schulung gelehrt. Die Systematik von Netzplänen zu durchdringen, erfordert zwar zunächst Einarbeitung. Gerade für größere Projekte lohnt sich allerdings der Aufwand. Das Erstellen ist mit der richtigen Software auch längst nicht mehr so aufwändig wie zu analogen Zeiten. Für kleinere Projekte existieren allerdings einfachere Planungsinstrumente zur Visualisierung von Zeit, Kosten und Ressourcen.

Geschrieben von Stefanie Blome am 07.06.2019 unter Projektmanagement
Tags: pert-chart merlin-project

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